„Das Thema Waldbrand beschäftigt viele hier vor Ort.“

7. Januar 2025. Der große Saal im Gemeindezentrum „Zum Apfelbaum“ in Michendorf war voll. Viele Bürgerinnen und Bürger aus Michendorf, Beelitz, Fichtenwalde und den umliegenden Dörfern waren gekommen, um sich den aktuellen Film „Waldbrand“ von Klaus Tümmler anzuschauen. Im Anschluss folgte eine interessante Diskussion.


Der Brand in Treuenbrietzen und das danach

Der 90-minütige Film dokumentiert die Folgen des verheerenden Waldbrandes bei Treuenbrietzen im August 2018, bei dem über 350 Hektar Wald vernichtet wurden. Tümmler begleitet mit der Kamera nicht nur die Feuerwehreinsätze, sondern spricht mit Anwohnenden und denjenigen, die damals politische Verantwortung getragen haben. Ein großer Teil des Filmes dokumentiert die Bemühungen verschiedener Waldbesitzer nach dem Brand wieder aufzuforsten. Wir sehen die Herausforderungen, mit denen Förster, Waldbesitzer und Wissenschaftler (Link zum Forschungsprojekt PYROPHOB) heute umgehen müssen. Sie alle wollen mithelfen Wälder zu entwickeln, die resistenter gegenüber Waldbränden sind als die heute weit verbreiteten Kiefernforste.

Die Diskussion zeigt: Die Waldbrandgefahr ist den Leuten bewusst

An der auf den Film folgenden Diskussion nahmen Hardy Schulz aus Wilhelmshorst (Bündnisgrünes Mitglied im Kreistag Potsdam-Mittelmark), Barbara Ral (Waldbesitzerin aus Reesdorf), der Filmemacher Klaus Tümmler aus Bardenitz und der Wehrführer der Feuerwehr Michendorf Martin Griebel teil. Matthias Ulbricht von Bündnis 90/Die Grünen Michendorf übernahm die Moderation.

Aus dem Publikum kamen zahlreiche Wortbeiträge, die betonten wie sehr sich die Menschen der Gefahr durch Waldbrände in unserer Gegend bewusst sind. Trotz Verbesserungen bei der Brandbekämpfung z.B. durch neue Löschbrunnen, neue Feuerwehrautos, bessere Zuwegung usw. fühlen sich viele Menschen in den Ortslagen noch nicht genug geschützt. Den meisten Menschen ist klar, dass der Waldumbau hin zu Mischwäldern noch lange Zeit in Anspruch nehmen wird und die Klimaveränderung im Sommer und im Winter zu vermehrter Trockenheit führt. Waldbrände werden damit in unserer Gegend immer wahrscheinlicher.

Vom Waldumbau und Waldbrandschutzkonzepten

Das in Beelitz erarbeitete Waldbrandschutzkonzept wurde mehrfach erwähnt. Zahlreiche Maßnahmen die im Konzept empfohlen werden um der schnellen Ausbreitung und dem Übergreifen von Feuern auf Wohnsiedlungen entgegen zu wirken, sind im Beelitzer Stadtwald schon in der Umsetzung. Sie werden in der Bevölkerung sehr kontrovers diskutiert.

Weitere Themen der Diskussion waren die Munitionsbelastung auf Waldflächen, die effiziente Kommunikation der Feuerwehren im Ernstfall, die Akzeptanz von Waldumbaumaßnahmen oder die Eigentumsverhältnisse im Wald. Viele verschiedene Waldbesitzer, teilweise weit entfernt wohnend oder schwer kontaktierbar, machen es einer Gemeinde oft schwer, ein einheitliches Konzept zum Waldbrandschutz umzusetzen.