INTERNATIONAL DARK SKY WEEK 5.4.-12.4.2021
So schön, wie in der Nacht beleuchtete Gebäude auch aussehen, sie bilden eine Beeinträchtigung der sie umgebenden Natur. Ca. 30% der Wirbeltiere und sogar 60% der wirbellosen Tiere sind nachtaktiv und reagieren auf diese menschengemachte Umkehr der natürlichen Lichtverhältnisse. Gerade Insekten reagieren und fliegen, wie von einem Staubsauger angezogen, in die Lichtquellen und werden je nach Art der Beleuchtung durch die abgestrahlte Hitze oder durch Erschöpfung beim wiederholten Anflug getötet. Nachzulesen in dem „Leitfaden zur Neugestaltung und Umrüstung von Außenbeleuchtungsanlagen“, herausgegeben vom Bundesamt für Naturschutz BfN. Nachtaktive Insekten, wie Falter, Käfer und Wildbienen sind wichtige Bausteine in der Bestäubungsleistung. In den letzten 30 Jahren ist die Biomasse bei Insekten um dramatische 80% zurückgegangen.

Was können wir tun? Ist „Ausschalten“ die einzige Alternative? Gerade darüber gibt auch der „Leitfaden“ Auskunft. Zu Beziehen über: https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/service/Dokumente/skripten/Skript543.pdf
Fünf Fragestellungen beschreibt die International Dark Sky Association IDA: https://www.darksky.org/, die „die Woche des dunklen Himmels vom 5.4. bis 12.4.2021“ ausgerufen hat.
- Ist die Beleuchtung überhaupt nötig? Oder lassen sich die angestrebten Ziele durch z.B. reflektierende Anstriche o.ä. erreichen?
- Beleuchtetes Ziel! Wird nur das eigentliche Ziel beleuchtet, und ist es möglich, durch Fokussierung und Richtung NUR das Ziel zu beleuchten, um so Streustrahlung zu vermeiden?
- Beleuchtungsstärke anpassen! So wenig wie möglich, so viel wie nötig. Oft ist das Licht viel heller installiert, als notwendig.
- Zeitschaltung! Ist es möglich, Beleuchtung nur zu der Zeit zu steuern, zu der das Licht gebraucht wird? Mit Bewegungsmeldern – auch für Straßenlaternen – diese nur bei Annäherung von Passanten einschalten!
- Kann die Farbe der Beleuchtung hin zu „weniger schädlich“ angepasst werden? Wärmeres Licht mit weniger Blauanteil ist weniger schädlich für Insekten.
Bei uns in Beelitz gibt es schon viele Beispiele von sehr umweltfreundlichen Beleuchtungsanlagen:

Zum Beispiel die Fichtenwalder Strasse in Heilstätten: Hier gibt es eine Gehwegbeleuchtung ohne Streulicht zur Seite. Dreht man sich um 180 Grad und schaut in die andere Richtung, erkennt man den Unterschied zur Straßenbeleuchtung mit hohem Streulichtanteil zur Seite.

Gebäude, die von oben nach unten beleuchtet werden, strahlen weniger Streulicht zur Seite ab, und sie sind damit insektenfreundlicher als andere:


Farblich angepasstes Licht! Wenn nun noch von oben nach unten beleuchtet würde, gäbe es deutlich weniger Streulicht in den Himmel:

Passend zu diesem Blogbeitrag befasst sich die Landtagsfraktion von B90/Die Grünen am 19.4.2021 um 18 Uhr in einem Onlinegespräch mit dem Thema. HIER können Sie sich dazu anmelden.
Weitere Infos auch unter den folgenden Links:
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