Trotz großer Hitze trafen sich am 18. Juni einige Wanderfreudige und Naturinteressierte aus Beelitz und Umgebung, um gemeinsam die 5 km Archenrundweg zu gehen.

Nachwuchs an der Nieplitz

Direkt zu Beginn konnten wir von der Brücke im Stadtpark die ersten tollen Beobachtungen machen: An der Nieplitz zwischen blühenden Teichrosen, Schilf und anderen Wasserpflanzen tummelten sich nicht nur viele Libellen. Auch eine Teichhuhn-Familie mit 5 Küken konnten wir bei ihrem Streifzug beobachten.

Blühende Säume

Vorbei an Beelitz‘ beeindruckenster Kastanienallee am Kastaniensteg ging es ein Stück die Treuenbrietzener Straße und dann den Grenzelweg entlang. Was für ein Fest für Liebhaber von Feld- und Sommerblumen! Roter Klatschmohn, lila Vogelwicken, weiße Kamille, aber auch blassblau blühende Wegwarte und die beeindruckenden „Pusteblumen“ des Wiesenbocksbarts säumten unseren Weg. Dazu Sträucher wie z.B. der gerade noch blühende Schwarze Holunder oder das Pfaffenhütchen. Sie alle trotzen der Trockenheit, erfreuen uns mit ihren bunten Blüten und bieten Insekten jede Menge Nahrung.

Hitze und Trockenheit trotzen

Weiter ging es in praller Sonne unter den jagenden Rauchschwalben, mit Blick auf die Rotmilane und die Stare in der Luft. An den Banketten links und rechts vom Grenzelweg war gut zu erkennen, welche verheerenden Auswirkungungen das Mähen in dieser trockenen Jahreszeit hat: verdorrte Grasreste – lebensfeindlich für alle Pflanzen und Tiere. In den Büschen und blühenden Säumen daneben bieten sich hingegen Lebensraum, Schatten, Futter, Versteck- oder Wandermöglichkeiten nicht nur für Insekten, Weichtiere und Bodenorganismen. Auch für Vögel und kleine Säugetiere sind diese Säume wichtig. Auf den Flächen im Stadtpark hat die Stadt nun schon auf die veränderten klimatischen Bedingungen reagiert und das Mahdregime angepasst. Danke!

Achtsam in Beelitz

Kurz vor dem Katzenberg (immerhin 45 m ü. NN 😉 noch ein kurzer Stopp am Ausgangspunkt des neuen Achtsamkeitslehrpfades. Hier kann man sich an mehreren Stationen dem Waldbaden hingeben und achtsam die Natur um sich herum erleben. Definitiv eine Empfehlung zum Abschalten und Durchatmen! Zum Scannen der QR-Codes das Handy nicht vergessen! Angekommen am Vogelbeobachtungsturm dann die Enttäuschung: Die obere Etage des Turms ist immer noch baufällig und deshalb gesperrt! Wir freuen uns trotzdem über trötende Kraniche in der Ferne und einen stattlichen Mäusebussard.

Vielfalt am Flussufer

An der Nieplitz führt uns unser Weg zurück in die Stadt. Libellen begleiten uns die ganze Zeit. In den feuchten Wiesen blühen die Kuckuckslichtnelke, Beinwell und zierliche Heidenelken. Die Blütezeit der großen Schwertlilien ist schon vorbei. Wir sehen noch ihre Fruchtstände. Aber an den feuchten Ufern leuchten uns die pinken Kerzen des Sumpf-Ziests entgegen, im Wasser gelbe Teichrosen und weiße Brunnenkresse. Die ersten Blüten des stark duftenden Mädesüß öffnen sich, der Baldrian ragt schon hoch empor. An üppigen Brennesseln entwickeln sich die Raupen des Tagpfauenauges. Wir treffen auf bizarre Schmetterlingsraupen und frische Biber-Spuren. Am Rastplatz erhebt sich elegant die über 1,5 m hohe Schwanenblume aus dem Wasser.

Unser Rückweg führte uns durch den westlichen Teil des Stadtparks, wo sich nicht nur schöne Blicke auf den Beelitzer Kirchturm boten, sondern die sommerlich bunten Wiesen am Mühlenteich nochmal für gute Laune sorgten. Der Archenrundweg ist im Sommer auf jeden Fall zu empfehlen – Wasser und Sonnenschutz vorausgesetzt!

Zum Nachwandern

Wer die 5 km lange Wanderung selbst entdecken möchte, der kann die Tour auf unserer komoot-Seite herunterladen. Hier gehts zur Tour:

https://www.komoot.de/tour/1173794741?ref=wtd